Unnötige Niederlage gegen Lugano für die Staader Frauen

Im dritten Spiel der laufenden Meisterschaft mussten die Staaderinnen das Feld zum ersten Mal als Verliererinnen verlassen. Gegen die Tessinerinnen agierte das Heimteam über weite Strecken ballsicherer und abgeklärter. Die Gäste ihrerseits nutzten die praktische einzige Unsicherheit in der Defensive von Staad zum Siegtreffer.

In der ersten Halbzeit gab es kein Abtasten zwischen den beiden Teams. Staad hatte bereits früh die Möglichkeit mittels Freistoss zum ersten Torabschluss zu kommen. Auf der Gegenseite setzte sich Lugano über aussen durch, das Zuspiel in die Mitte fand indes keine Abnehmerin. Spätestens nach dem Distanzschuss von Celine Wehrle nach gut zehn gespielten Minuten, übernahm das Heimteam das Spieldiktat. Die Spielerinnen aus Lugano konnten sich in der ersten Halbzeit nur noch selten aus der eigenen Platzhälfte befreien. Staad wusste seinerseits mit dem spielerischen Übergewicht wenig anzufangen. Trotz der klaren Dominanz konnte sich das Heimteam zu wenig klare Chancen herausspielen. Und obwohl die Staaderinnen ihre Bemühungen vor der Pause nochmals intensivierten, gelang ihnen kein Treffer mehr vor der Halbzeit.

Nach der Pause schafften es die Gäste aus dem Tessin, das Spiel ausgeglichener zu gestalten. Dies war vor allem dem Umstand geschuldet, dass Lugano nur noch selten die Variante des Spielaufbaus wählte und die Bälle meist weit nach vorne spielte. Insbesondere im Kampf um die zweiten Bälle waren sie dem Heimteam etwas überlegen, was zur Folge hatte, dass das Spiel zerfahrener war als noch im ersten Durchgang und die Staaderinnen weniger die Spielkontrolle besassen. Insgesamt war auch die zweite Halbzeit arm an guten Torchancen, dafür waren diese gleichmässiger verteilt als vor der Pause. Lugano setzte immer wieder Nadelstiche und auch die Staaderinnen waren bemüht, einen Treffer zu erzielen. Dabei wirkten die Seemädchen weiterhin etwas gefährlicher, aber letztlich fehlte die Durchschlagskraft vor dem Tor, um die Torfrau von Lugano zu bezwingen. Daran änderten auch einige Standardsituationen aus aussichtsreichen Positionen nichts. Und als sich wohl die meisten Zuschauer auf ein torloses Unentschieden eingestellt hatten, gelang den Gästen aus dem Tessin etwas überraschend der Siegtreffer. Nach einer Ungenauigkeit im Staader Aufbauspiel wurde eine Tessiner Spielerin steil in die Tiefe geschickt. In der Folge kam es zu einem Prellball zwischen ihr und Staads Torfrau Bettina Huber. In dieser Aktion hatte Lugano das Glück auf seiner Seite, denn der Ball landete vor den Füssen der Angreiferin, die diesen nur noch ins leere Tor einschieben musste. Obwohl sich das Heimteam in den letzten Minuten nochmals gegen die drohende Niederlage stemmten, konnten sie keinen Treffer mehr erzielen und mussten die erste Saisonniederlage einstecken. Dies ist umso bitterer, als dass die Niederlage alles andere als zwingend war. Staad muss sich jedoch den Vorwurf gefallen lassen, dass es insbesondere in der ersten Halbzeit zu wenig aus dem spielerischen Übergewicht gemacht hat.

Kommende Woche ruht der Meisterschaftsbetrieb und Staad tritt in der 1. Hauptrunde des Schweizer Cups an. Gegner ist der FC Wädenswil, welcher in der gleichen 1. Liga-Gruppe spielt wie die Staaderinnen. Wädenswil hat wie Staad sechs Punkte aus den ersten drei Spielen geholt. Anpfiff zu diesem Cupspiel ist am Samstag, 9. September 2023 um 19.00 Uhr auf dem Bützel. (Ri.)

Meisterschaft Frauen 1. Liga: FC Staad – FC Lugano  0-1 (0-0)

Tore: 0-1 FC Lugano (80.)

FC Staad: Bettina Huber; Sophie Rolinger, Enya Boehrer (ab 77. Fabienne Liesch), Rahel Imlig, Debora Egli; Leanne Gyr (ab 74‘ Sabrina Spitzer), Justina Trzaskowski, Celine Wehrle, Selina Frischknecht (ab 56. Riccarda Joos); Sabrina Petriella (ab 74‘ Rafaela Studach-Bisquolm), Leonore Holstein (ab 56. Alessia Egli)

Beitragsfoto: FLI

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